Aus dem ersten Kapitel
Obwohl es außer Frage steht, dass ein Krieger sich des Weges des Kriegers bewusst sein muss, scheint es mir, als ob alle nachlässig geworden sind. wenn uns jemand fragen würde: “ Was ist die wahre Bedeutung vom Weg des Kriegers?“, könnten nur wenige darauf eine Antwort geben.
Das liegt daran, dass wir uns nicht mehr auf den Weg konzentrieren.
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Der Weg des Kriegers ist der Tod. Wenn ein Krieger sich zwischen Leben und Tod entscheiden muss, gibt es für ihn nur die schnelle Wahl des Todes. Das ist nicht besonders schwierig. Sei entschlossen und handle. Frivole Intellektuelle behaupten, zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, sei ein sinnloser Tod. Doch wenn einem Krieger nur noch die Wahl zwischen Leben oder Tod bleibt, dann ist es für ihn nicht nötig, sein Ziel zu erreichen.
Wir alle wollen leben. Und die meisten von uns passen ihr Verhalten diesem Wunsch an. Aber wenn wir unser Ziel verfehlen und weiterleben, sind wir Feiglinge. Es ist eine Gratwanderung. Zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist schrecklich und zeugt von Fanatismus. Aber es ist keine Schande. Das ist der Kern vom Weg des Kriegers. Wer jeden Morgen und jeden Abend sein Herz prüft und dadurch fähig wird, so zu Leben, als wäre sein Körper schon tot, den macht dieser Weg frei. Er wird sich nie etwas zuschulden kommen lassen und wird auch in seinem Gewerbe erfolgreich sein.
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Ein Mann ist nur dann ein guter Gefolgsmann, wenn er seinem Herrn aufrichtig ergeben ist. Wer in eine berühmte Familie mit einem langem Stammbaum hineingeboren wird, der braucht sich nur bewusst zu machen, welche Verpflichtung er gegenüber seinen Ahnen hat. Dann wird er den eigenen Körper und Geist aufgeben und voller Eifer seinem Herrn dienen.
Wer darüber hinaus Klugheit und Talent besitzt und sie entsprechend einsetzen versteht, der kann sich glücklich schätzen. Aber selbst ein Mensch, der zu nichts nütze ist und keinerlei Umgangsformen besitzt, wird ein zuverlässiger Gefolgsmann sein, wenn er nur entschlossen ist, aufrichtig seinem Herrn zu dienen. Wer dagegen nur über Klugheit und Talent verfügt, ist seinem Herrn von geringem Nutzen.
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Entsprechend ihrem Naturell gibt es Menschen, die eine schnelle Auffassungsgabe besitzen, und Menschen, die sich zum Nachdenken zurückziehen müssen. Wer selbstlos denkt und sich an die vier Schwüre des Nabeshima-Klans hält, der erlangt mühelos Weisheit, egal ob ihn die Natur nn reichlich oder nur in einem geringen Maße mit Gaben beschenkt hat.
Menschen die glauben, dass sie die schwierigsten Angelegenheiten lösen können, indem sie gründlich nachdenken, erliegen einem Irrglauben und werden scheitern, denn ihre Gedanken sind selbstsüchtig.
Es ist schwer, sich von seinem schlechten Gewohnheiten zu trennen und selbstlos zu sein. Wer ein schwieriges Problem lösen will, dem empfehle ich: Lass es zuerst auf sich beruhen und besinne dich auf die vier schwüre in deinem Herzen. Schließe dann deinen Eigennutz aus und packe das Problem beherzt an und du wirst dein Ziel erreichen.
Die vier Schwüre des Nabeshima-Klans:
Niemals auf dem Weg des Kriegers übertroffen werden
Dem Meister von größtmöglichen Nutzen zu sein
Meine Eltern immer gut zu behandeln
Mitgefühl zu zeigen und dem Wohl der Menschheit zu dienen
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Weil wir uns in den meisten Angelegenheiten auf unseren Scharfsinn verlassen, werden wir überheblich, kehren der Vernunft den Rücken und alles misslingt. Jeder erkennt, wie lächerlich und nutzlos das ist Wer zu wahrer Intelligenz nicht fähig ist, sollte jemanden konsultieren, der ein gesundes Urteilsvermögen besitzt.
Ein solcher unvoreingenommener Ratgeber wird die passende Lösung finden, vorausgesetzt sein Rat ist selbstlos und aufrichtig. Ein Problem auf diese Weise zu lösen wird jeder loben. Solche Lösungen sind stabil wie ein großer Baum mit starken Wurzeln. Die Intelligenz eines einzelnen Mannes dagegen ist wie ein Baum, den man einfach in den Boden gesteckt hat.
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Wir lernen aus den Worten und Taten unserer Ahnen, um von ihrem Wissen zu profitieren und Demut zu üben. Wenn wir uns von unseren Vorurteilen lösen, das Wissen der alten ehren und uns mit unseren Mitmenschen beraten, werden alle Angelegenheiten glatt verlaufen. Fürst Katsushige machte sich die Weisheit seines Vaters, Fürst Naoshige, zunutze. Sein Vater schreib seine Einsichten nieder im Ohanashikikigaki. Das war weitblickend und fürsorglich.
Es gab einen Mann, der einige seiner jüngeren Brüder zu seinen Gefolgsleuten machte. Wann immer er Edo oder die Gegend von Kamigata besuchte, ließ er sich von ihnen begleiten . es heißt, er habe sie jeden Tag um ihren Rat gebeten, sowohl in privaten wie im öffentlichen Angelegenheiten, und so sei ihm nie ein Unglück zugestoßen.
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Einmal , als Fürst Mitsushige noch ein kleiner Junge war und vor dem Mönch Kaion aus einem Buch zitieren sollte rief er die anderen Kinder und Novizen und sagte:“ Bitte kommt her und hört mir zu. Es ist schwer, vorzulesen, wenn kaum jemand zuhört.“ Der Mönch war beeindruckt und sagte zu seinen Novizen: „Das ist der Geist, in dem alles getan werden sollte.“
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Der Mönch Tannen pflegte zu sagen: “ Die Menschen werden nicht klüger, weil die Mönche sie nur die Doktrin „Keine Gedanken“ lehren. Was als „Keine Gedanken“ bezeichnet wird, ist ein Geist, der rein und ganz gradlinig denkt.“ Das ist interessant.
Munen Mushin: „Keine Gedanken“. Im Buddhismus Bezeichnung für den Zustand, in dem man von allen weltlichen Gedanken frei ist.
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Ein gewisser Schwertkämpfer sagte kurz vor seinem Tod Folgendes:
Im Leben gibt es mehrere Stufen des Studiums.
Auf der niedrigsten Stufe studierst du aber es kommt nix dabei heraus und du hast das Gefühl, du und alle anderen Menschen seien wertlos.
Auf der mittleren Stufe fühlst du dich immer noch wertlos, aber du siehst deine Mängel und die Mängel der anderen.
Auf einer höheren Stufe bist du stolz auf deine eigenen Fähigkeiten, wirst von den anderen gelobt und beklagst dich über die Unfähigkeit deiner Kameraden. Dann bist du etwas wert.
Auf der höchsten Stufe siehst du aus, als hättest du von nichts eine Ahnung.
Das sind im Allgemeinen die Stufen. Aber es gibt eine Stufe, die über diese Stufen hinausgeht. Sie ist die höchste von allen. Auf dieser Stufe bist du dir bewusst, dass du niemals aufhörst, immerzu tiefer in den Do einzudringen, und glaubst nie fertig zu sein. Du kennst deine Mängel wirklich und denkst niemals, dass du dein Ziel erreicht hast. Du hast keinen Stolz, sondern bist dir des Weges voller Demut bewusst. es heißt, dass Meister Yagu einmal sagte: “ Ich weiß nicht, wie ich andere besiege, aber ich weiß, wie ich mich selbst besiege“.
Do = weg: Do kann sich entweder auf eine Disziplin beziehen wie Kendo, „Der Weg des Schwertes“, oder auf den universalen „Weg“ des Taoismus oder Buddhismus. diese zwei Bedeutungen werden nicht klar getrennt, wobei der Gedanke dahinter steckt, dass durch den geringeren Weg der größere erreicht werden kann.
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Unter den Maximen, die an Fürst Naoshiges Wand standen, gab es folgende:
„Wichtige Angelegenheiten sollten mit leichter Hand behandelt werden.“
Meister Ittei fügte hinzu:
„Unwichtige Angelegenheiten sollten ernsthaft behandelt werden.“
Unter deinen Tagespunkten sollte es nur zwei bis drei geben, dir du als wichtig bezeichnen würdest. Wenn du über sie in ruhigen Zeiten nachdenkst, dann wirst du sie bewältigen. Über Angelegenheiten im Vorhinein nachzudenken und sie mit leichter Hand zu bewältigen, wenn sie anstehen, das ist die Lösung.
Mit einer Situation konfrontiert zu werden und sie leicht zu bewältigen ist schwierig, wenn du dich nicht vorher mit ihr auseinander gesetzt hast. Du wirst außerdem immer Angst haben zu versagen. Wenn du aber schon vorher die Basis gelegt hast, dann kannst du die Maxime „Wichtige Angelegenheiten sollten leichthin bewältigt werden“ zu deiner eigenen machen.
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Es ist natürlich (wenn man in kultivierteren Gebieten ist), dass man von verschiedenen Stilen beeinflusst wird. Aber es ist geschmacklos und dumm, au den eigenen Herkunftsort als bäuerisch herabzublicken oder sich sogar den Sitten des neuen Ortes zu öffnen und mit dem Gedanken zu spielen, eine eigenen Sitten aufzugeben. Dass dein eigener Distrikt weniger kultiviert und ungeschliffen ist, ist ein großer Schatz. ein anderen Stil zu imitieren ist reine Angeberei.
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Ein gewisser Mann brachte Schande über sich, indem er nicht Rache nahm. Der Weg der Rache liegt einfach darin, sich mit Gewalt Zutritt zu einem Ort zu verschaffen und erschlagen zu werden. Das ist keine Schande. Wenn du darüber nachdenkst, wie du Rache nimmst, verlierst du wertvolle Zeit. Während du überlegst, wie viele Männer der Feind hat, vergeht Zeit; am Ende gibst du auf.
Auch wenn der Feind tausende von Männern hat, nimm trotzdem Rache. Halte sie dir vom Leibe und sei entschlossen, alle zu erschlagen, angefangen beim ersten Mann, dann wirst du die meisten erschlagen.
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In China lebte ein Mann, der Darstellungen von Drachen über alles liebte. Dementsprechend waren alle seine Kleider und Möbelstücke mit Drachen verziert. Seine Neigung kam dem Drachengott zu Ohren und eines Tages erschien ein wirklicher Drache vor seinem Fenster. Es heißt, der Mann sei vor Angst gestorben.
Vermutlich gehörte er zu dem Menschenschlag, der gern große Töne spuckt, aber sich verkriecht, wenn er mit der Realität konfrontiert wird.
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Es heißt:“ Wenn du in das Herz eines Menschen schauen willst, werde krank.“ Wenn du krank oder in Schwierigkeiten bist, werden viele deiner Freunde sich zurückziehen. Wann immer ein anderer in Schwierigkeiten steckt, solltest du ihn deshalb unbedingt besuchen oder ihm Geschenke schicken. Und du solltest niemals einen Menschen im Stich lassen, der dir einmal einen Gefallen erwiesen hat.
In dieser Welt gibt es zu viele Menschen, die dich um Hilfe bitten, wenn sie in Schwierigkeiten sind, und danach keinen Gedanken an dich verschwenden.
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Fürst Naoshige sagte einmal: „Der Weg des Kriegers besteht in der Verzweifelung. einen verzweifelten Mann können zehn oder mehr Männer nicht töten. Ein gewöhnlicher Geist wird nichts Außergewöhnliches erreichen. Werde wahnsinnig und verzweifle!“
In japanisch ist das Wort dafür shiniguari, was heißt: „darauf brennen zu sterben“. Das bedeutet in anderen Worten, furchtlos in den Tod zu gehen.
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Wenn du in eine missliche oder schwierige Lage gerätst, reicht es nicht, zu behaupten, dass du keine Angst hast. Überwinde deine Angst und stürme tapfer und freudig voran! Denke an das Sprichwort: „Je mehr Wasser, desto höher das Boot“.
Wenn du denkst, du könntest es den Meistern an ruhmvollen Taten nicht gleichtun, irrst du. Auch die Meister sind nur Menschen. Wenn du glaubst, du seiest ihnen unterlegen, dann bist du allerdings auf dem besten Weg dazu.
Meister Ittei sagte:“ Konfuzius wurde weise, weil er mit 15 Jahren beschloss, ein Gelehrter zu werden. Er wurde nicht dadurch weise , dass er später studierte.“ Das entspricht dem buddhistischen Sprichwort: “ Erst die Absicht, dann die Erleuchtung.“
Aus Pi-yen-lu, einem chinesischen Buch des Koans: „Je höher das Wasser, desto höher das Boot. Je mehr Schmutz, desto größer der Buddha.“
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Überlegen ist, wer andere um ihre Kritik bittet. Die meisten Menschen halten an ihren Meinungen fest und bringen es deshalb zu nichts. Mit jemandem zu diskutieren bedeutet, sich weiter zu entwickeln. Ich sprach neulich mit jemandem über die Schriftstücke des Klans, obwohl er mir in Kalligraphie und Recherche weit überlegen ist. Wenn du andere um Rat bittest, lernst du dazu.
Es ist ungesund, sich auf mehr als eine Sache zu konzentrieren. Beschränke dich auf den Weg des Kriegers. Es ist Unsinn, sich nebenher mit den Lehren von Konfuzius oder des Buddhismus zu beschäftigen und dann auch noch zu behaupten, sie seien identisch mit dem Weg des Kriegers.
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Egal was es ist, nichts ist unmöglich. wer einen starken Willen besitzt, der kann mühelos Himmel und Erde bewegen. Wem es dagegen an Mumm fehlt, der traut sich nichts zu. Himmel und Erde lassen sich ohne Anstrengung bewegen, allein durch Konzentration.
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Laut unserer Ahnen sollte ein Krieger immer sein Letztes geben und bis zum Äußersten gehen. Wenn du vorsichtig zu Werke gehst, könnte es später heißen, du hättest wenig getan.
Ich habe einmal den Satz gehört: „Wenn du glaubst, du seist zu weit gegangen, dann hast du richtig gehandelt.“
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Sei der Gegenwart treu und vermeide Ablenkungen. Lasse dich auf nichts anderes ein, als jeden Tag dein Bestes zu geben, und lebe von Tag zu Tag.
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Es gibt Situation, in denen du dich auf einen anderen Menschen verlassen musst. Wenn du das mehrmals tust, dann wird es zur Belästigung und ist äußerst unhöflich.
Wenn etwas getan werden muss, ist es besser , sich nicht auf andere zu verlassen.
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Das Leben des Menschen ist kurz. Deshalb solltest du das tun, was du tun willst. Es ist närrisch, in dieser Traumwelt zu leben, lauter unangenehme Dinge zu sehen und nur Dinge zu tun, die du nicht magst. Allerdings ist es wichtig, das nicht den jungen Menschen auf die Nase zu binden, da es ihnen – falsch verstanden – schaden kann.
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Unachtsamkeit wird stets bestraft. Es kann dir bei einer Versammlung passieren, dass du jemand abwesend zustimmst, obwohl er eine Position vertritt, die deinen Gefühlen widerläuft. die anderen werden daraus schließen, dass du mit ihm übereinstimmst. Deswegen solltest du sehr aufmerksam zuhören, wenn du mit anderen zusammen bist.
Wenn jemand mit dir spricht oder dir eine Geschichte erzählt, musst du gut aufpassen, um dich nicht zu blamieren. wenn du anderer Meinung bist, dann sprich es aus und weise deinen Gesprächspartner entschieden in die Schranken. Sogar bei unbedeutenden Angelegenheiten kann Unachtsamkeit schwerer Folgen haben.
Außerdem solltest du Menschen meiden, die dir nicht vertrauenswürdig erscheinen. Egal wie du sie behandelst, sie werden dich letztlich betrügen oder bloßstellen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
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Wenn du auf dem Schlachtfeld stehst, dann setze alles daran, der Erste zu sein, der durch die feindlichen Linien bricht. Das wird verhindern, dass du zurückfällst, es wird dich abhärten und deinen Mut stärken. Dieser Rat stammt von unseren Vorfahren. Falls du in der Schlacht fällst, solltest du außerdem darauf bedacht sein, dass du im Moment des Todes dem Gegner ins Auge schaust.
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Yamamoto Jin´emon sagte einmal: „Für einen Krieger ist es am wichtigsten, gute Gefolgsleute zu haben. Größere militärische Operationen können nicht von einem Einzelnen durchgeführt werden, egal wie entschlossen er ist. Geld lässt sich borgen, aber ein guter Mann ist schwer zu bekommen. Du solltest einen Gefolgsmann von Anfang an gut behandeln. Und du darfst nicht nur an dich selbst denken. teile deinen Lohn unter deinen Untergebenen auf und sie werden dir treu ergeben sein.“
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Ein Künstler ähnelt einem Narren. Wegen seiner Narrheit beschäftigt er sich nur mit seiner Kunst und sonst mit gar nichts. So ein Mensch ist wertlos.
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In wichtigen Angelegenheiten solltest du dich auf dein eigenes Urteil verlassen und entschlossen handeln. Wenn du mit anderen Leuten über deine Probleme sprichst, kommt es häufig vor, dass sie dein Problem für unbedeutend halten oder dir nicht sagen, was sie wirklich denken. Zögere nicht, sondern wirf dein Leben in die Waagschale. Wenn du in solchen Momenten nachdenkst, gerätst du in Verwirrung und machst Fehler. Häufig bringt dich ein Verbündeter oder Freund, der die Lage falsch einschätzt, in tödliche Gefahr. das solltest du auch bedenken, wenn du um die Erlaubnis bittest, Mönch zu werden.
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Meister Ittei sagte: “ Wenn mich jemand fragen würde: `Wie werde ich ein guter Mensch?´ wäre meine Antwort: `Ertrage Leid!´ Wer kein Leid erträgt, bekommt einen schlechten Charakter.“
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Wer sorgfältig die Ereignisse der Vergangenheit untersucht, stellt fest, dass sie sehr unterschiedlich bewertet werden und einiges ganz im Dunkeln bleibt. Es ist besser, solche Dinge auf sich beruhen zu lassen. Fürst Sanenori sagte einmal: “ Was die Dinge betrifft, die wir nicht verstehen, es gibt Wege, um auch sie zu verstehen. Einmal abgesehen davon verstehen wir einige Dinge ohne weiteres, während wir andere niemals verstehen, so sehr wir uns auch bemühen. Das ist interessant.“
Sanenori ist weise. Es ist natürlich, dass wir tiefgründige und verborgene Dinge nicht verstehen. Dinge, die wir leicht verstehen, sind oberflächlich.
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Senil sein bedeutet, nur noch das zu tun , was einem Spass macht. Solange du noch jung und stark bist, kannst du diesen Drang gut unterdrücken. Aber wenn du älter und schwächer wirst, kommt dein wahres Naturell zum Vorschein und macht dir Schande. Das zeigt sich in vielen Dingen, aber es gibt keinen Mann, der nicht senil würde, wenn er auf die 60 zugeht. Und wenn jemand glaubt, er würde nicht senil werden, dann ist er es schon. Das gilt auch für Meister Ittei. als wollte er allen zeigen, wie nützlich er für den Nabeshima-Klan sei, ging er noch im hohen Alter zu den Häusern der wichtigsten Gefolgsleute und schwatze freundlich mit ihnen. Damals hielten das alle für vernünftig. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, war es ein Zeichen von Senilität. Da ich selbst dieses gute Beispielt habe und spüre, dass der Altersschwachsinn langsam von mir Besitz ergreift, habe ich es abgelehnt, zur Feier am 13. Todestag von Fürst Mitsushige zum Tempel zu gehen. Ich habe mich entschlossen, mehr zu Hause zu bleiben. Man sollte wissen was einem zusteht.
Wer allzu selbst sicher ist, den wird es nicht stören, wenn ein paar Kleinigkeiten anders verlaufen, als er es erwartet hat. Aber letztlich sind gerade Kleinigkeiten entscheidend. Ob dir etwas gelingt oder misslingt, hängt häufig von scheinbar unbedeutenden Dingen ab.
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Wenn du echten Mut besitzt und dein Herz frei ist von Zweifeln, wirst du in der Stunde der Wahrheit von selbst das Richtige tun. Dein wahres Ich lässt sich daran ablesen, wie du dich verhälst und wie du sprichst. Was du sagst, ist besonders wichtig. Worte sind nicht dafür dam deine Gefühle zu zeigen. Dein Herz erkennen die Menschen daran, was du tust.
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Ein Meister im Buch der Wandlungen sagte: „Selbst einem Mönch sollte man kein hohes Amt geben, solange er noch jünger als 40 Jahre alt ist.“ Er meinte damit, dass ein solcher Mann noch viele Fehler macht. Konfuzius war nicht der Einzige, den nichts mehr aus der Fassung brachte, nachdem er 40 geworden war. Wenn jemand 40 Jahre alt ist, dann hat er, ob klug oder dumm, genügend Erfahrung gesammelt, um sich durch nichts mehr aus der Fassung bringen zu lassen.
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Wer den Weg des Kriegers geht und dabei nachdenkt, der wird zurückfallen. Du brauchst weder Loyalität noch Ergebenheit. du brauchst nur zu verzweifeln. Loyalität und Ergebenheit erwachsen aus Verzweiflung.
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Von einem Gewitter kann man etwas lernen. Wenn du plötzlich von einem Regenschauer überrascht wirst, dann läufst du die Straße entlang, um nicht nass zu werden. Aber auch wenn du beim Laufen die Dachvorsprünge nutzt, wirst du trotzdem nass. Wenn du auf den Schauer von Anfang an vorbereitet bist, wirst du nicht überrascht sein, auch wenn du trotzdem nass wirst. Das lässt sich auf alle Situationen übertragen.
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Was sollte man antworten, wenn man gefragt wird: „Welche Aufgabe und welches Maß an Disziplin braucht ein Mensch?“ Zuerst: „Er sollte einen Geist entwickeln, der rein und frei von Gedanken ist.“
Die Menschen wirken im Allgemeinen traurig. Wer aber einen reinen Geist hat, der wirkt lebendig. Wer sich auf die Gegenwart konzentriert, bei dem kommt alles von Herzen. In Bezug auf den Fürsten ist das Loyalität, in Bezug auf die Eltern Liebe; in Kriegsdingen Tapferkeit; und in allem andern etwas, das von Nutzen für die Welt ist.
Das zu verstehen ist sehr schwer. Wenn man es verstanden hat, ist es schwer, sich immer wieder daran zu erinnern. es gibt nichts außer dem Gedanken an die Gegenwart.
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Vor 50 oder 60 Jahren badete jeder Krieger morgens. Er schor sich die Stirn, tat Lotion in die Haare und schnitt seine Finger- und Fußnägel. Dabei rieb er sie erst mit Bimsstein und dann mit hölzernem Sauerampfer ab. Insgesamt achtete er sorgfältig auf sein äußeres Erscheinungsbild. Und es versteht sich von selbst, dass er seine Ausrüstung frei von Rost hielt, sie abstaubte und polierte und sie sehr sorgsam verwahrte.
Auch wenn es eitel scheint, sich besonders um sein Erscheinungsbild zu bemühen, hat das nichts mit dem Bestreben nach Eleganz zu tun. Es reicht nicht, wenn dir bewusst ist, dass du noch heute erschlagen werden kannst, und du keine Angst vor dem unvermeidlichen Tod hast. wenn du in einer ungebührlichen Aufmachung stirbst, zeigt das deinen Mangel an Bereitschaft. Der Feind wird dich verachten und du wirst als unsauber erscheinen. Darum heißt es, dass Jung und Alt auf ihr Erscheinungsbild achten sollten.
Auch wenn du denkst, das sei Zeitverschwendung, so gehört das doch zu den Pflichten eines Kriegers. wenn du stets darauf gefasst bist, in der Schlacht zu sterben, und du mit deinem Leben abgeschlossen hast, wenn du dich immer pflichtbewusst deiner Arbeit und militärischen Angelegenheiten widmest, dann kannst du unmöglich Schande über dich bringen. Aber wenn dir diese Dinge nicht in Fleisch und Blut übergehen und du stattdessen deine Zeit lieber eigensüchtig und selbstgefällig vertust, dann wirst du dich in der Stunde der Wahrheit mit Schande bedecken.
Jemand, der sich nicht rechtzeitig auf seinen unvermeidlichen Tod vorbereitet hat, bewirkt damit unvermeidlich, dass sein Tod gegen die Form verstößt. Aber jemand, der sich rechtzeitig auf seinen Tod vorbereitet hat, wie soll der verachtenswert sein? Du solltest in dieser Hinsicht besonders eifrig sein.
Abgesehen davon haben sich die Sitten in den letzten 30 Jahren verändert; heutzutage treffen sich junge Krieger ausschließlich, um über Geld, Mode oder Sex zu tratschen. Die Sitten verfallen! Man kann sagen, dass früher, wenn ein Mann 20 oder 30 Jahre alt war, er keinerlei anstößige Dinge im Herzen trug und auch keine anstößigen Worte benutzte. Wenn ein älterer Mann unabsichtlich so etwas sagte, dann hielt es der jüngere für eine Beleidigung. Die neuen Sitten kommen vermutlich daher , dass die Leute es für wichtig halten, schön und reich zu sein. Welch Dinge könnte ein Mann erreichen, der nicht eitel an seine Stellung in der Gesellschaft denkt!
Es ist schlimm, dass die jungen Männer von heute so durchtrieben sind und so stolz auf ihre materiellen Güter. Durchtriebene Männer sind pflichtvergessen. Und weil sie pflichtvergessen sind, haben sie keinen Respekt vor sich selbst.
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Für gewöhnlich reicht es, in den Spiegel zu schauen, um dein Äußeres zu überprüfen. Das ist wichtig. das Erscheinungsbild vieler Leute ist mangelhaft, weil sie nicht in den Spiegel schauen.
Korrekte Umgangsformen kannst du erwerben, indem du dich zu Hause darin übst. wenn du möchtest, dass deine Briefe keine Fehler enthalten, dann gib dir auch bei kurzen schriftlichen Mitteilungen Mühe.
Es ist am besten, wenn du dir bei einfach allem, was du tust, Mühe gibst. Der Mönch Ryozan hörte in Kamigata, sogar beim Verfassen eines Briefes solle man sich vorstellen, dass der Empfänger ihn sich als Vorbild an die Wand hängt.
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Jemand, der wenig Verstand hat, jammert über sein Los. Damit bringt er Unheil über sich. Nur wer seine Gefühle im Griff hat, wird in guten Zeiten von Nutzen sein und in schlechten Zeiten von Strafen verschont bleiben.
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Unabhängig von seinem Stand wird ein Mensch, der einen Posten oberhalb seiner sozialen Stellung erreicht, irgendwann etwas Fieses oder Feiges tun. In den unteren Schichten gibt es sogar Leute, die davonlaufen. Man sollte auf der Hut sein vor Dienern und dergleichen.
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Sagara Kyuma war völlig eins mit seinem Herrn und diente ihm, als wäre sein eigener Körper bereits tot. Er war ein außergewöhnlicher Mann.
Kyuma wurde befohlen, Seppuku zu begehen, als ein wichtiges Treffen in Meister Sakyos Villa stattfand. Zu dieser Zeit gab es in Osaki ein Teehaus, von dem aus die Villa überblickt werden konnte. Kyuma mietete es, versammelte dort alle Tagediebe von Saga und ließ ein Puppenspiel aufführen, bei dem er selbst die Puppen bediente, und zechte mit ihnen Tag und Nacht. Die Villa von Meister Sakyo im Blick, fuhr er damit fort, bis er einen großen Aufruhr verursachte. Während er diesen peinlichen Vorfall inszenierte. dachte Kyuma die ganze Zeit nur an seinen Herrn und war entschlossen Selbstmord zu begehen.
Die Umstände, auf die sich diese Passage bezieht, sind unklar; es wird angenommen, das Kyuma ein Vergehen seines Meisters decken wollte.
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Ein Gefolgsmann zu sein bedeutet, seinen Fürsten zu unterstützen, sich ihm im Guten wie im Bösen anzuvertrauen und den Eigennutz hintenanzustellen. Mit nur zwei oder drei solcher Männer ist das Lehen sicher.
Wenn man sich die Welt besieht, dannn entdeckt man viele, die sich den Anschein gebe, als seien sie durch ihre Klugheit, ihre Urteilskraft oder ihre Kunstfertigkeit von Nutzen. Sobald der sich jedoch aufs Altenteil zurückzieht, werden viele ihm sofort den Rücken kehren und versuchen, sich bei seinem Nachfolger beliebt zu machen. Über so etwas auch nur nachzudenken, macht mich wütend.
Männer von hoher und von niedriger Stellung, von großem Scharfsinn und Kunstfertigkeit, sie alle glauben, dass gerade sie ihre Arbeit mustergültig verrichten. Aber wenn der Moment kommt, an dem sie für ihren Fürsten das eigene Leben geben müssten, werden alle weich in den Knien. Das ist schändlich.
Der Umstand, dass ein nutzloser Mensch in diesem Moment häufig über sich selbst hinauswächst, ist damit zu erklären, dass er schon mit seinem Leben abgeschlossen hat und mit dem Fürsten eins geworden ist.
Zur Zeit von Mitsushiges Tod gab es dafür ein Beispiel. Der einzige entschlossene Begleiter war ich. Die anderen folgten mit einfach. Immer drehen die anmaßenden und nur um ihre eigenes Wohl besorgten Würdenträger ihrem Herrn den Rücken zu, wobald er die Augen für immer geschlossen hat.
Es heißt, Loyalität sei wichtig beim Treueschwur zwischen Fürst und Gefolgsmann. Auch wenn sie unerreichbar scheint, sie ist zum Greifen nahe! Wer sich einmal zu ihr entschließt, wird im selben Moment ein hervorragender Gefolgsmann werden.
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Jemand die Meinung zu sagen und ihn auf seine Fehler hinzuweisen ist wichtig. Es beweisst Mitgefühl und ist im Dienst die oberste Pflicht. Aber es auf die richtige Weise zu tun, das ist extrem schwierig.
Herauszufinden, was die Stärken und Schwächen eines Menschen sind, ist leicht. Ein Urteil über ihn zu fällen ist ebenfalls leicht.
Meistens denken Leute, dass sie besonders nett sind, wenn sie Dinge aussprechen, die andere geschmacklos finden oder schwer auszusprechen.
Wenn ihre Kritik allerdings nicht gut aufgenommen wird, glauben sie, nichts weiter tun zu können. Das ist vollkommen wertlos. Es ist dasselbe, als würde man einen anderen Menschen verleumden. Es ist nichts weiter als Dampf ablassen.
Um jemanden seine Meinung zu sagen, musst du vorher sorgsam abschätzen, ob derjenige in einer günstigen Verfassung dafür ist. Du musst dich mit ihm vertraut machen und sichergehen, dass auch er Vertrauen zu dir fasst. Unterhalte dich mit ihm über Themen, die ihm wichtig sind, und versuche, dich möglichst freundlich und unmissverständlich auszudrücken. Halte Ausschau nach einer günstigen Gelegenheit und überlege dir, ob du es ihm per Brief oder lieber zum Abschied sagst. Rühme seine Stärken und nutze jede Möglichkeit, um ihm Mut zu machen, vielleicht indem du über deine eigenen Schwächen sprichst, ohne seine zu berühren, sodass ihm seine Schwächen von selbst bewusst werden. Bringe ihn dazu, deine Meinung entgegenzunehmen wie ein Mann mit trockener Kehle das Wasser, und du wirst seine Fehler korrigieren.
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Das ist extrem schwierig. Wenn jemand schon seit Jahren eine schlechte Angewohnheit hat, wird es dir in der Regel nicht gelingen, ihn davon abzubringen. Ich habe diese Erfahrung selbst gemacht. Allen seinen Kameraden nahe zu stehen, jeden auf seine Fehler hinzuweisen und sich einzig darauf zu konzentrieren, wie man seinem Herrn von Nutzen sein kann, das ist die große Aufgabe eines Gefolgsmannes. Wie kann man erwarten, einen Menschen zu bessern, indem man ihn bloßstellt?
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Es ist geschmacklos vor anderen Leuten zu gähnen. Wenn du plötzlich spürst, dass du gleich gähnen musst, dann reibe mehrmals mit der Hand über die Stirn nach oben und das Bedürfnis wird verschwinden. Wenn das nicht funktioniert, dann kannst du dir bei geschlossenem Mund über die Lippen lecken oder es einfach mit der Hand oder einem Ärmel so verbergen, dass niemand dein Gähnen bemerkt. Dasselbe gilt für das Niesen. Du wirst als grober Klotz erscheinen. Es gibt darüber hinaus noch andere Dinge, in denen man umsichtiges Verhalten trainieren sollte.
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Als ein gewisser Jemand einmal sagte, dass die gegenwärtigen Angelegenheiten der Wirtschaft detailliert besprochen werden sollten, antwortete ein anderer, das sei gar nicht gut.
Es ist eine Tatsache, dass man keine Fische antrifft, wo das Wasser zu klar ist. Gibt es aber Schilf oder etwas Ähnliches, wird der Fisch sich darunter verstecken und gedeihen. Auf dieselbe Weise leben niedrigere Volksschichten ruhig vor sich hin, wenn gewisse Dinge nicht so genau genommen oder überhört werden. das sollte man hinsichtlich des Betragens von Leuten berücksichtigen.
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Jeden Morgen sollte man seinem Herrn und seinen Eltern die Ehre erweisen und dann seinen Gottheiten und Schutzengeln. Wenn du deinen Meister an die erste Stelle setzt, dann werden deine Eltern stolz auf dich sein und die Götter und Buddhas werden dich unterstützen. Für einen Krieger gibt es nichts anderes als den Gedanken an seinen Herrn. ein Krieger, der das zu seinem festen Vorsatz macht, wird seinen Herrn stets mit höchstem Respekt behandeln und auch nicht einen Moment von seiner Seite weichen.
Abgesehen davon sollte eine Ehefrau stets ihren Mann an die erste Stelle setzen, so wie er zuerst an seinen Herrn denkt.
Laut einer gewissen Person soll Matsuguma Kyoan vor einigen Jahren folgende Geschichte erzählt haben:
In der Heilpraktik gibt es eine unterschiedliche Behandlung von Yin und Yang der Männer und der Frauen. Auch der Puls ist anders. In den letzten 50 Jahren ist der Puls der Männer so geworden wie der von Frauen. Da mir das auffiel, verwendete ich für die Behandlung von Augenerkrankung die sonst nur bei Frauen übliche Behandlung auch für Männer und hatte damit Erfolg. Wenn ich es mit der Behandlung für Männer probierte, blieb das Resultat gleich null. dadurch erfuhr ich, dass der Geist der Männer schwächer geworden war. Sie waren nun so schwach geworden wie Frauen und das Ende der Welt war gekommen. Da ich mir darin ganz sicher war, hielt ich es geheim.
Wenn man sich die Männer von heute mit dieser Geschichte im Hinterkopf ansieht, dann scheint es wirklich viele zu geben, die den Puls eine Frau haben, und nur wenige echte Männer. Deswegen ist es für jemanden, der auch nur eine geringe Anstrengung unternimmt, ein Leichtes, die Oberhand zu gewinnen. Das es nur wenige Männer gibt, die in der Lage sind, bei einer Hinrichtung einen Kopf sauber abzuschlagen, ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Mut der Männer gesunken ist. Wenn man über Kaishaku spricht, befinden wir uns in einem Zeitalter, in dem Männer kluge und listige Ausreden erfinden. vor 40 oder 50 Jahren, als Dinge wie Matanuki als männlich galten, war es einem Mann noch so peinlich, seinen Kameraden einen unvernarbten Oberschenkel zu zeigen, dass er ihn lieber eigenständig durchbohrte.
Männerarbeit ist stets ein blutiges Handwerk. Diese Tatsache wird heute als närrisch betrachtet. Auseinandersetzungen werden schlau nur mit Worten beigelegt und Arbeiten, die mühseelig sind, werden gemieden. Ich wünsche mir, dass junge Männer das wahrnehmen.
Kaishaku – ein Mann, dessen Aufgabe es ist, einem zu Tode Verurteilten, der Seppuku (Selbstmord durch Schwert) begeht, den Kopf abzuschlagen.
Matanuki – eine Mutprobe aus vergangenen Zeiten, bei der man sich ein Schwert oder einen anderen scharfen Gegenstand in den Oberschenkel rammte
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Fürst sagte: „Inmitten eines einzelnen Atemzuges, in dem Perversität nicht festgehalten werden kann, liegt der Weg.“ Wenn das so ist, dann ist der Weg einzig. Aber es gibt niemanden, der diese Klarheit auf Anhieb versteht. Reinheit ist etwas, das man nur dadurch gewinnt, dass man Anstrengung auf Anstrengung häuft.
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Es gibt nichts, für das wir dankbar sein sollten, wie die letzte Zeile eines berühmten Gedichtes, die lautet:“ Frage mit deinem Herzen“. Seine Bedeutung entspricht in etwas dem Nembutsu und war früher vielen Menschen geläufig.
In jüngster Zeit schmücken sich Leute, die als „klug“ bezeichnet werden, mit oberflächlicher Weisheit und betrügen die anderen damit nur. Daher sind sie weniger wert als das einfache Volk. Ein einfacher Mensch ist direkt. Wenn man ihm, wie in der Gedichtzeile, tief ins Herz blickt, wird dort nichts versteckt sein. Diese Zeile ist ein wertvoller Ratgeber. Jeder sollte sich darum bemühen, dass er sich vor dieser Zeile nicht schämen muss.
Das Gedicht ist aus dem Gosen waka shu: „Anderen zu sagen/Es sei nur ein Gerücht/Ist nicht genug./Frage mit deinem Herzen./Was wird es dir antworten?“
Nembutsu – Das Gebet: “ Namu Amida Butsu“ („Heil dir, Buddha Amida“)
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Das Wort Gen bedeutet so viel wie „Illusion“ oder „Erscheinung“. In Indien nennt man einen Mann, der über magische Kräfte verfügt, Genjutsushi [„Meister der Illusionstechnik“]. Alles in der Welt ist nur ein Puppenspiel. Daher benutzen wir das Wort Gen.
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Ungerechtigkeit zu hassen und auf der Seite des Rechts zu stehen ist eine schwierige Sache. Darüber hinaus werden die Vorstellung, dass gerecht zu sein das Beste ist, was man tun kann, und der Wille, alles zu tun, um gerecht zu sein, genau das Gegenteil bewirken und viele Fehler mit sich bringen. Der Weg steht über der Gerechtigkeit.
Das herauszufinden ist schwer, aber es ist die höchste Weisheit. Von dieser Warte aus betrachtet, sind Dinge wie Gerechtigkeit ziemlich belanglos.
Wer das nicht von selbst versteht, dem kann nicht geholfen werden. Es gibt allerdings eine Methode, um den Weg zu finden, auch wenn man nicht in der Lage ist, es selbst zu tun.
Man muss andere fragen. Sogar ein Mensch, der den Weg nicht gefunden hat, sieht andere dann von der Seite.
Es ist wie der Spruch bei dem Spiel Go: „Derjenige, der von der Seite sieht, hat acht Augen.“ Das Sprichwort „Mit jedem neuen Gedanken sehen wir unsere eigenen Fehler besser“ bedeutet ebenfalls, dass man den Weg durch Diskussionen mit anderen findet. Sich die alten Überlieferungen anzuhören und Bücher zu lesen, das dient dazu, die eigene Sichtweise abzustreifen und sich mit den Ansichten der Ahnen vertraut zu machen.
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Ein gewisser Mann verbrachte viele Jahre in Osaka und kehrte dann zurück. Als er beim Meldebüro erschien, waren alle empört und er wurde zum Gespött, weil er im Kamigata-Dialekt sprach. Betrachtet in diesem Licht, sollte man, wenn man längere Zeit in Edo oder der Gegend um Kamigata verbringt, seinen heimischen Dialekt lieber noch stärker als sonst benutzen.
Es ist natürlich [wenn man in kultivierteren Gebieten ist], dass man von verschiedenen Stilen beeinflusst wird. Aber es ist geschmacklos und dumm, auf den eigenen Herkunftsort als bäuerisch herabzublicken oder sich sogar den Sitten des neuen Ortes zu öffnen und mit dem Gedanken zu spielen, seine eigenen Sitten aufzugeben. Dass dein eigener Distrikt weniger kultiviert und ungeschliffen ist, ist ein großer Schatz. Einen anderen Stil zu imitieren ist reine Angeberei.
Ein gewisser Mann sagte zu Mönch Shungaku: „Der Ruf der Lotus-Sutra-Sekte ist schlecht, denn sie ist furchteinflößend.“
Shungaku erwiderte: „Wegen ihres furchteinflößenden Rufes ist sie die Lotus-Sutra-Sekte. Hätte sie einen anderen Ruf, wäre sie eine ganz andere Sekte.“ Das ist vernünftig.
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Als in einem Komitee darüber entschieden wurde, ob ein gewisser Mann befördert werden sollte, waren die Mitglieder des Ausschusses dafür, die Beförderung abzulehnen, weil der Mann einmal in eine Kneipenschlägerei verwickelt gewesen war. Aber jemand sagte: „Wenn wir jeden Mann übergehen würden, der einmal einen Fehler gemacht hat, dann würden wir wohl gar keinen geeigneten Mann finden. Ein Mann, der einmal einen Fehler begangen hat, ist bedeutend vorsichtiger und nützlicher, weil er sich für seinen Fehler schämt. Ich denke, wir sollten ihn befördern.“
Daraufhin fragte ihn jemand: „Legen sie für ihn die Hand ins Feuer?“ Der Mann antwortete: „Natürlich.“ Die anderen fragten:“ Aber wie können Sie für ihn die Hand ins Feuer legen?“
Und er erwiderte: „Ich kann es, weil er ein Mann ist, der sich einmal geirrt hat. Ein Mann, der sich noch nie geirrt hat, ist gefährlich.“ Daraufhin wurde der Mann befördert.
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Als einmal über die Verurteilung von Verbrechern beraten wurde, empfahl Nakano Kazuma, die Bestrafung um einen Grad leichter ausfallen zu lassen, als es angemessen gewesen wäre. Das war ein Schatz an Weisheit, den nur er besaß. Obwohl viele Männer anwesend waren, hätte zu diesem Zeitpunkt niemand den Mund aufgemacht, wäre nicht Kazuma gewesen. Aus diesem Grund nennt man ihn den „Zeremonienmeister“ und „Meister der 25 Tage“.
Ein gewisser Mann brachte Schande über sich, indem er nicht Rache nahm. der Weg der Rache liegt einfach darin, sich mit Gewalt Zutritt zu einem Ort zu verschaffen und erschlagen zu werden. Das ist keine Schande. Wenn du darüber nachdenkst, wie du Rache nimmst, verlierst du wertvolle Zeit. Während du überlegst, wie viele Männer dein Feind hat, vergeht die Zeit; am Ende gibst du auf.
Auch wenn der Feind tausende von Männern hat, nimm trotzdem Rache. Halte sie dir vom Leibe und sei entschlossen, alle zu erschlagen, angefangen beim ersten Mann, dann wirst du die meisten erschlagen.
Was den Überfall von Fürst Asonos Ronin angeht: Es war falsch, dass sie nicht gleich Seppuku begingen. Es verging zu viel Zeit, bis sie ihren Herrn rächten. Wäre Furst Kira währenddessen an einer Krankheit gestorben, hätten sie Schande über sich gebracht. Die Männer aus Kamigata sind klug und vollbringen bewunderungsfähige Taten, aber sie sind nicht in der Lage, spotan zu handeln, wie es beim Kampf in Nagasaki geschah.
Dieses Urteil erscheint vielleicht hart, aber ich erwähne dieses Beispiel, um den Weg des Kriegers zu erklären. wenn der Moment der Wahrheit gekommen ist, hast du keine Zeit zum Überlegen. Wenn du nicht vorher mit dir ins Reine gekommen bist, dann ist die Gefahr sehr groß, dass du dich mit Schande bedeckst. Du liest Bücher und lauschst den Gesprächen anderer Leute, um mit dir selbst ins Reine zu kommen.
Vor allem sollte der Weg des Kriegers darin bestehen, dass du dir bewusst machst, dass du nicht weißt, was als Nächstes passieren wird. Sieg und Niederlage sind von den Kräften des Schicksals abhängig. Der Weg, um Schande von sich abzuwenden, ist es nicht. Er besteht einfach im Sterben.
Selbst wenn es sicher scheint, dass du verlierst, übe Vergeltung. Weisheit und Technik haben da keinen Platz. Ein wirklicher Mann denkt nicht an Sieg oder Niederlage. Er stürzt sich unbekümmert in einen irrationalen Tod. Wenn du das tust, wirst du aus deinen Träumen erwachen.
Die Bezeichung „Zeremonienmeister“ bezieht sich auf das Aufbrechen des versiegelten Sakefässchens (Sake =Reiswein). Der Spitzname „Meister der 25 Tage“ hängt mit dem Brauch zusammen, dass ein Behälter, der Sojasauce, eingelegtes Gemüse und Miso (vergorene Bohnenpaste) enthält, nach 25 Tagen aufgebrochen wird.
Der Vorfall, an dem Fürst Asanos Gefolgsmänner beteiligt waren (dramatisiert im Kabuki-Stück Chushingura), gilt als Beispiel für wahre Loyalität. Tsunetomo ist anderer Meinung. Er meint, die berühmten 47 Krieger hätten sofort Rache nehmen sollen, anstatt ein ganzes Jahr zu warten, um sicherzugehen, dass sie bei der Ermordung Kiras Erfolg haben würden. Der andere Kampf entstand dadurch, dass ein Mann ein Mitglied eines anderen Klans versehentlich beschmutzte. Tsunetomo findet, da sie sich sofort rächten, ohne über die Gründe oder die Konsequenzen ihrer Tat nachzudenken.
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Es gibt zwei Dinge, die einem Gefolgsmann schaden können, und das sind Reichtum und Ehre. Wer dagegen immer unter schwierigen Bedingungen lebt, bleibt tugendhaft.
Es gab einen Mann, der war sehr gescheit. Aber er neigte dazu, in allem nur das Negative zu sehen. Wer so denkt, ist nutzlos. Wer nicht früh begreift, dass diese Welt voller Schlechtigkeit ist, der wird vermutlich ein Kümmerling und niemand wird ihm vertrauen. Wem aber niemand vertraut, der ist im Grunde schlecht.
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Ein Mann sagte einmal: „Soundso ist gewalttätig, aber ich habe es ihm direkt ins Gesicht gesagt…“ Das war unpassend und er hat es nur getan, um als harter Bursche zu gelten. Man kann daran erkennen, dass er noch ziemlich unreif war. Ein Krieger wird nicht zuletzt wegen seines tadellosen Benehmens bewundert. Ein solches Benehmen ist nicht besser als ein Streit zwischen einfachen Fußsoldaten. Es ist geschmacklos.
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Dies sind die von Yamamoto Jin´emon überlieferten Aussprüche: Wenn du eine Angelegenheiten verstehst, dann verstehst du acht.
-Ein künstliches Lachen ist ein Zeichen für mangelnde Selbstachtung
-Egal mit wem du sprichst, sieh deinem Gegenüber in die Augen. Grüße höflich und senke niemals die Augen.
-Es ist nachlässig, mit den Händen in den Schlitzen der Hakama herumzugehen.
-Wenn man ein Buch gelesen hat, ist es am besten, es zu verbrennen oder wegzuwerfen. Es heißt zwar, die Aufgabe des Kaiserhofes bestehe im Lesen von Büchern, aber die Aufgabe des Hauses Nakano besteht darin, mit dem Schwert in der Hand zu kämpfen und zu sterben.
-Ein Krieger ohne Truppe und Pferd ist kein Krieger.
-Auf einen Kusemono ist verlass.
-Es heißt, man sollte um vier Uhr morgens aufstehen, jeden Tag baden und seine Haare frisieren, essen, wenn die Sonne aufgeht, und sich zur Ruhe legen, wenn es dunkel wird.
-Ein Krieger benutzt einen Zahnstocher, auch wenn er nicht gegessen hat. Nach innen die Haut eines Hundes, nach außen das Fell eines Tigers.
Hakama: Hose mit weiten, mit Schlitzen versehenen Beinen
Kusemono: im modernen Japanisch ein „Haudrauf“, aber Tsunetomo benutzte dieses Wort häufig im Sinne von „wahrer Gefolgsmann“ und „echter Mann“
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Es ist nicht ratsam, sich ein Bild von der Welt zu machen und dann daran festzuhalten. Wer sich erst darum bemüht, mehr Einsichten zu gewinnen, und dann damit aufhört, begeht einen Fehler. Tue zuerst alles, um sicherzugehen, dass du die Grundprinzipien verstanden hast. Und dann benutze sie, damit sie Früchte tragen. Das ist ein Prozess, der das ganze Leben hindurch weitergeht. Verlasse dich nicht auf das Maß an Einsicht, das du erreicht hast, sondern denke stets: „Das reicht noch nicht.“
Man sollte sein ganzes Leben lang danach streben, dem Weg so gut wie möglich zu folgen. Und man sollte sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren. Darin liegt der Weg.
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Laut Meiser Ittei kann auch ein unbegabter Schreiber ein bedeutender Kalligraph werden, wenn er ein gutes Vorbild hat und fleißig ist. Auch ein Gefolgsmann sollte in der Lage sein, unentbehrlich zu werden, wenn er einen guten Gefolgsmann als Vorbild nimmt.
Heutzutage gibt es allerdings keine guten Gefolgsleute, die als Vorbild taugen würden. Deswegen wäre es gut, ein Vorbild zu „erschaffen“ und von ihm zu lernen. Um das zu tun, sollte man sich viele Menschen ansehen und von jedem die beste Eigenschaft auswählen. Zum Beispiel von einem Menschen die Höflichkeit, von einem anderen die Tapferkeit, von einem dritten die gute Ausdrucksweise, von einem viertem das korrekte Benehmen und von einem fünften die Beharrlichkeit. So wird das Vorbild erschaffen.
Auch in der Kunst kommt der Lehrling nicht an seinen Lehrer heran, sondern imitiert nur seine Schwächen. Das ist wertlos. Es ist gibt Leute, die haben gute Manieren, aber es mangelt ihnen an Aufrichtigkeit. Wenn man so jemanden nachahmt, dann ist es wahrscheinlich, dass man seine Höflichkeit beiseite lässt und nur seinen Mangel an Aufrichtigkeit nachahmt. Wenn du in der Lage bist, die Stärken jedes Menschen zu sehen, dann hast du ein Vorbild auf jedem Gebiet.
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Wenn du einen wichtigen Brief oder ein anderes Schriftstück zu überbringen hast, dann nimm es fest in die Hand, geh los und lasse es nicht ein Mal los, bevor du es dem Empfänger nicht persönlich übergeben hast.
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Ein Gefolgsmann ist ein Mann, der 24 Stunden am Tag nie unaufmerksam ist, ob er nun bei seinem Meister ist oder in der Öffentlichkeit. Wenn du außerhalb des Dienstes nachlässig bist, dann wird die Öffentlichkeit dich nur als nachlässig wahrnehmen.
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Es gibt viele Männer, die glauben, weil sie mit der Kampfkunst zu tun haben und Schüler haben, seien sie richtige Krieger. Aber es ist bedauernswert, sich sehr zu bemühen und am Ende ein „Künstler“ zu werden. Was künstlerische Fertigkeiten betrifft, reicht es aus, so lange zu lernen, bis keine Mängel mehr auftreten. Im Allgemeinen wird ein Mensch, der sich viele Dingen widmet, als vulgär betrachtet und als jemand, der nur ein allgemeines Wissen über die wichtigen Dinge hat.
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Wenn dein Meister etwas zu dir sagt, egal ob es zu deinen Gunsten oder Ungunsten ist, zeugt es von Ratlosigkeit, wenn du dich schweigend zurückziehst. Du solltest eine passende Antwort parat haben. Es ist wichtig, sich rechtzeitig vorzubereiten.
Wenn dir etwas befohlen wird, was dich froh oder stolz macht, dann wird sich dieses Gefühl in deinem Gesicht spiegeln. Das ist bei vielen Menschen beobachten worden und ist sehr unvorteilhaft. Aber eine andere Art von Mensch kennt die eigenen Fehler und denkt:“ Ich bin unwürdig, aber mir ist nunmal das und das befohlen worden. Wie werde ich nun diese Aufgabe lösen?“ Ich sehe, dass ich dabei viele Probleme und Sorgen haben werde.“ Auch wenn diese Worte niemals ausgesprochen werden, so zeigen sie sich doch an der Oberfläche. Sie zeugen von Demut.
Durch Unbeständigkeit und Frivolität weichen wir vom Weg ab und zeigen uns selbst als Anfänger. Damit richten wir viel Schaden an.
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Lernen ist gut, aber häufig führt es zu Fehlern. Es ist wie in der Warnung von Mönch Konan. es lohnt sich nur, sich die Taten von verdienstvollen Männern anzusehen, um seine eigenen Mängel zu erkennen. Aber das passiert meistens nicht. Meistens bewundern wir unsere eigenen Meinungen und bekommen Spaß zu debattieren.
Letztes Jahr gab es auf einer großen Konferenz einen Mann, der eine abweichende Meinung hatte und kundtat, entschlossen, den Leiter der Konferenz zu töten, wenn seine Meinung nicht anerkannt würde. Er wurde übergangen. Nachdem die Konferenz zu Ende war, sagte der Mann: „Sie waren sich einig. Ich denke, sie sind zu weich und unzuverlässig, um Ratgeber des Meisters zu sein.“
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Wenn es an einer offiziellen Stelle sehr geschäftig zugeht und jemand kommt arglos mit der einen oder anderen Angelegenheiten herein, dann wird er häufig kühl behandelt werden und sich den Ärger der Angestellten zuziehen. Das ist sehr schlecht. Wenn so etwas geschieht, ist es die Aufgabe eines Kriegers sich zur Ruhe zu zwingen und mit diesem Mann freundlich umzugehen. Jemand unfreundlich zu behandeln ist das Verhalten von zweitklassigen Lakaien.
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Ein Meister der Lanze rief kurz vor seinem Tod seinen besten Schüler zu sich. Seine letzten Anweisungen lauteten:
„Ich habe alle meine Geheimtechniken an dich weitergegeben und es bleibt nichts mehr zu sagen. Aber wenn du daran denken solltest, selbst einen Schüler auszubilden, dann solltest du weiterhin jeden Tag fleißig mit dem Bambusschwert trainieren. Überlegenheit beruht nicht auf Geheimtechniken.“
In den Anweisungen eines bestimmten Renga-Meisters heißt es außerdem, dass man sich am Tag vor einem Dichterwettbewerb vorbereiten sollte, indem man sich eine Reihe von Gedichten ansieht. das ist wahre Konzentration. Jeder Beruf sollte konzentriert ausgeübt werden.
Renga = Kettenverse
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Es gibt eine Methode, nach der man das Kind eines Kriegers erzieht. Von Kindesbeinen an sollte man seinen Mut fördern und vermeiden, das Kind unnötig zu ängstigen oder zu necken. Wenn ein Kind als feige gilt, bleibt das eine lebenslange Wunde. Es ist ein Fehler, wenn Eltern ihren Kindern gedankenlos Angst vor Blitzen oder der Dunkelheit machen. Sie sollten ihnen auch keine Schauermärchen erzählen, um sie zu disziplinieren. Außerdem wird ein Kind, mit dem man zu viel schimpft, ängstlich.
Man darf nicht zulassen, dass sich schlechte Angewohnheiten entwickeln. Ist eine schlechte Angewohnheit bereits zur Regel geworden, dann helfen auch keine Drohungen mehr. Was Höflichkeit und gute Manieren angeht, sollte man das Kind nach und nach damit vertraut machen. Geiz sollte es nicht kennen lernen. Wenn man das beachtet, wird sich ein Kind gut entwickeln.
Abgesehen davon wird ein Kind, dessen Eltern eine schlechte Beziehung zueinander haben, seine Eltern ablehnen. Das ist natürlich. Sogar Tiere reagieren darauf, wie sich ihre Umwelt verhält. Darüber hinaus kann das Vater-Sohn-Verhältnis durch das Verhalten der Mutter getrübt werden. Eine Mutter liebt ihr Kind über alles und wird auf der Seite des Kindes sein, wenn der Vater es tadelt. Wenn sie zum Verbündeten des Kindes wird, ist ein Streit zwischen Vater und Sohn unvermeidlich.
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Das Sprichwort „Wer eine Kunst übt, übt seinen Körper“ gilt nur für Krieger aus anderen Regionen. Für die Krieger des Nabeshima-Klans gilt das Gegenteil. Ein Mensch, der eine Kunst ausübt, ist ein Künstler und kein Krieger. Du solltest den Wunsch haben, als Krieger zu gelten.
Es ist paradox, aber wenn du fest davon überzeugt bist, dass auch nur die geringsten künstlerischen Fähigkeiten dir schaden, werden dir alle Künste von Nutzen sein.
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Es heißt, wenn du einen Fehler gemacht hast, korrigiere ihn gleich. Wenn du einen Fehler ohne zu zögern korrigierst, ist er schnell verziehen. Aber wenn du versuchst, ihn zu verbergen, wird er dir immer peinlicher und unangenehmer.
Wenn du im Zorn etwas sagst, was du bereust, und dich sofort dafür entschuldigst, dann wird das keine Folgen haben und du brauchst dir keine Sorgen zu machen. wenn jemand trotzdem deswegen angreift, dann solltest du erwidern: „Ich habe mich entschuldigt. Wenn sie meine Entschuldigung nicht akzeptieren, bin ich machtlos Da es mir Leid tut, sollten sie die Großmut besitzen, meinen Fehler zu vergessen.“
Außerdem solltest du nie über Abwesende sprechen oder Geheimnisse preisgeben. Achte darüber hinaus beim Sprechen stets die Gefühle deines Gegenübers.
Die beste Weise, eine Kalligraphie anzufertigen, besteht schlicht darin , gründlich zu sein. Aber wenn du dich auf Gründlichkeit beschränkst, wird die Kalligraphie plump und steif wirken. du solltest darüber hinausgehen und von der Norm abweichen. Dieses Prinzip lässt sich auf alles übertragen.
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Du solltest einen Menschen nicht danach beurteilen, wie sein Leben verlaufen ist. Glück und Unglück liegen in der Hand des Schicksals. Gutes oder Böses zu tun ist die Bestimmung des Menschen. die Unterscheidung zwischen Gut und Böse dient nur als moralische Stütze.
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Morooka Hikoemon wurde wegen einer geschäftlichen Angelegenheit aufgefordert, vor den Göttern zu schwören, dass er die Wahrheit sagt. Er antwortete: „Ihr habt das Wort eines Kriegers! Warum sollte ich vor den Göttern und Buddhas schwören?“ Daraufhin wurde ihm der Schwur erlassen. Hikoemon war damals erst 26 Jahre alt.
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Meister Ittei sagte: „Wofür du auch immer betest, es wird sich erfüllen. Vor langer Zeit gab es in unserer Provinz die Matsutake-Pilze noch nicht. Einige Männer, die sie in Kamigata gesehen hatten, beteten, dass sie auch hier wachsen mögen, und heute wachsen sie in ganz Kitayama! Mein Wunsch ist, dass in Zukunft Zypressen in unserer Provinz wachsen. Da viele sich das wünschen, müssen wir bloß dafür beten.“
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Wenn etwas Unerklärliches geschieht, ist es lächerlich, zu behaupten, es sei der Vorbote einer Katastrophe. Sonnen- oder Mondfinsternis, Kometen, seltsame Wolkenformationen, Schnee im fünften Monat, Blitze im zwölften Monat usw., all das sind Dinge, die sich alle 50 oder 100 Jahre ereignen. Sie geschehen im Einklang mit Yin und Yang. Der Umstand, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen unter, würde ebenfalls als böses Omen gelten, wenn es nicht jeden Tag geschehen würde. Abgesehen davon ist die Beobachtung, dass immer ein Unglück geschieht, wenn sich zuvor etwas Merkwürdiges ereignet hat, darauf zurückzuführen, dass die Leute so etwas wie eine Mondfinsternis sehen, Angst bekommen und dann glauben, bald müsse sich ein Unglück ereignen. Durch ihren Aberglauben tritt das Unglück überhaupt erst ein.
Ein Omen entsteht immer durch Angst und Tuschelei von Menschen.
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Berechnende Menschen sind verachtenswert. Der Grund ist, dass Berechnung etwas mit gewinnen und verlieren zu tun hat. Wer sich mit Gewinn oder Verlust beschäftigt, der wird danach süchtig. Der Tod wird als Verlust betrachtet und das Leben als Gewinn. Daher ist der Tod etwas, um das sich ein solcher Mensch keine Gedanken macht. Das ist verachtenswert.
Gelehrte sind im Übrigen Männer, die mit Witz und Beredsamkeit ihre Feigheit und ihre Gier verbergen. Die Menschen schätzen das häufig falsch ein.
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Der Ausspruch von Shida Kichinosuke „Wenn du dich zwischen Leben und Tod entscheiden musst, entscheide dich, solange dein Ruf dabei nicht leidet, für das Leben“ ist ein Widerspruch in sich. Er sagt auch: „Wenn du die Wahl hast, zu gehen oder nicht zu gehen, dann gehe nicht.“ Ähnlich sinnvoll wäre es zu sagen: „Wenn du die Wahl hast, zu essen oder nicht zu essen, dann iss nicht. Wenn du die Wahl hast, zu sterben oder nicht zu sterben, dann stirb nicht.“
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Ein Krieger sollte in allem sorgfältig sein und tiefe Abneigung gegen Nachlässigkeit hegen. Besonders bei der Wahl seiner Worte sollte er achtsam sein, sonst könnte er Dinge sagen wie: „Ich bin ein Feigling“ oder “ Ich wäre bestimmt davongelaufen“ oder “ Wie entsetzlich!“. Derartige Worte darf man nicht einmal im Scherz sagen. Wenn ein anderer das hört, kann er dir direkt ins Herz schauen.
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Nachdem ich beschlossen hatte, ein Gefolgsmann zu werden, achtete ich sehr auf meine Haltung, egal ob zu Hause oder anderswo. Außerdem sprach ich so wenig wie möglich, und wenn es unvermeindlich war, drückte ich mich so knapp aus, wie es nur ging. Mein Vorbild ist Yamazaki Kurando.
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Es heißt, dass jemand, dem der Kopf abgeschlagen wurde, immer noch in der Lage ist, eine Handlung auszuführen. Dass dies möglich ist, wissen wir durch die Taten von Nitta Yoshisada und Ono Doken. Wenn einer das kann, warum dann nicht auch andere? Mitani Jokyu sagte: „Selbst wenn ein Mann im Sterben liegt, kann er seinen Tod noch um zwei oder drei Tage verzögern.“
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Unsere Ahnen sagten: “ Triff eine Entscheidung innerhalb von sieben Atemzügen.“ Fürst Takanobu fasste das in die Worte: „Wer lange nachdenkt, verpasst seine Chance.“ Und Fürst Naoshige meinte hierzu: „Wer sich zu viel Zeit lässt, wird seine Arbeit nicht vollenden. Ein Krieger ist jemand, der schnell handelt.“
Wer von seinen Gefühlen hin- und hergerissen wird, trifft nie eine Entscheidung. Wenn du einen kühlen Kopf bewahrst, triffst du deine Entscheidungen schnell.
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Wenn du einen Meister auf einen Irrtum hinweisen willst, dir das aber vom Rang her nicht zusteht, dann beweist du deine Loyalität, indem du einen Ranghöheren für dich sprechen lässt. Um dazu in der Lage zu sein, musst du zu allen Gefolgsleuten freundschaftliche Beziehungen pflegen. Das solltest du aber nicht aus Eitelkeit tun. Dein Ziel sollte das Wohlergehen des Klans sein.
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Ein gespanntes Verhältnis zwischen ehemaligen und gegenwärtigen Herrschern, zwischen Vater und Sohn, zwischen älteren und jüngeren Brüdern hat nur einen Grund: Selbstsucht! Ein Beweis ist, dass solche Spannungen zwischen Herrn und Gefolgsmann nicht vorkommen.
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Wenn dein Herr dich entlässt und dich so zum herrenlosen Ronin macht, solltest du ihm nicht grollen, sondern dankbar dafür sein. Zur Zeit von Fürst Katsushige pflegten die Leute zu sagen: „Erst wer siebenmal ein Ronin war, ist ein wahrer Gefolgsmann“.
Narutomi Hyogo gehört zu den Männern, die siebenmal Ronin waren. Der Meister kann dich aber auch entlassen, um dich auf die Probe zu stellen.
Ronin: Ein Krieger, der aus dem Dienst entlassen wurde oder seinen Meister verloren hatte.
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Als ich geboren wurde, war mein Vater bereits 71 Jahre alt, und so war ich ein schwächliches Kind. Aber weil ich fest entschlossen war, selbst noch im hohen Alter von Nutzen zu sein, konnte ich meine Gesundheit verbessern und bin seither nie mehr krank gewesen. Außerdem war ich sexuell enthaltsam und habe regelmäßig das heilsame Moxa angewendet.
Es heißt, auch wenn man eine Mamushi siebenmal verbrennt, wird sie jedes Mal wieder ihre alte Form annehmen. Das lässt mich hoffen. Es ist von jeher mein sehnlichster Wunsch gewesen, siebenmal wiedergeboren zu werden, um meinem Klan siebenmal dienen zu können.
Tsunemoto starb im Alter von 61 Jahren – offentsichtlich eines natürlichen Todes
Mamushi – eine Giftschlange (Agkistrodon blomoffii)
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Für einen Krieger wiegt jedes Wort schwer. Ob Krieg herrscht oder Frieden, ein einziges Wort kann darüber entscheiden, ob du als mutig gilst oder als feige. Worte sind die Blumen des Herzens. Du solltest sie sparsam verwenden.
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Bis zum Alter von 40 Jahren nutze deine Kräfte und schone dich nicht. Mit 50 solltest du dich niedergelassen und eine Familie gegründet haben.
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Wenn du dich mit jemanden unterhälst, dann ist es am besten, dich auf das Gesprächsthema zu konzentrieren. Egal wie klug deine Beiträge sind, wenn sie vom Thema ablenken, werden sie das Gespräch hemmen.
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Ein Krieger sollte niemals durch Worte Schwäche zeigen. Auch Kleinigkeiten können verraten, sie es in dir aussieht.
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Wenn jemand dir die Meinung sagt, solltest du ihm dafür dankbar sein, auch wenn es dir nicht weiterhilft. Reagierst du gereizt, wird er dir nie mehr sagen, welche Fehler ihm an dir aufgefallen sind. Achte darauf , Kritik freundlich zu üben und freundlich entgegenzunehmen.
Es gibt das Sprichwort, dass große Genies langsam reifen. Wenn etwas über den Zeitraum von 20 bis 30 Jahren nicht zur Blüte gelangt, dann ist es nicht viel wert. Ein Gefolgsmann, der schnell zu Ruhm gelangen will, wird die anderen zur Eile antreiben. Man wird von ihm sagen, er sei jung, aber talentiert. Das wird ihm zu Kopf steigen, er wird sich vorkommen wie jemand, der Großes geleistet hat, er wird ein Schmeichler und Betrüger werden und man wird hinter seinem Rücken über ihn sprechen.
Wenn jemand sich jedoch nicht bemüht, aus sich selbst etwas zu machen, und keine Unterstützung von seiner Umwelt bekommt, wird er nicht von Nutzen sein.
Dieses Sprichwort ist dem 41. Kapitel des Lao tsu entnommen, einem Buch der Taoisten, das im sechsten Jahrhundert vor Christi Geburt verfasst wurde.
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Einem Krieger kann es gelegentlich passieren, dass er als Kaishaku fungieren oder Männer aus seinem eigenen Klan oder seiner Gruppe festnehmen muss. Wenn dir das passiert, werden die Leute erkennen, wie es um dein Selbstvertrauen bestellt ist. Du solltest immer bestrebt sein, alle anderen an Mut zu übertreffen. Denke niemals, ein anderer sei dir überlegen, und fördere immerzu deinen Mut.
Kaishaku – ein Mann, dessen Aufgabe es ist, einem zum Tode Verurteilten, der Sepukku begeht, den Kopf abzuschlagen
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Dich mit deinen Kameraden zu überwerfen, selbst bei seltenen Treffen abwesend zu sein oder nur in mürrischenm Ton zu sprechen – all das sind Zeichen von Dummheit. In Hinsicht auf den Moment der Wahrheit solltest du – selbst wenn es dir unangenehm ist – darum bemüht sein, allen Menschen freundlich zu begegnen und ihnen aufmerksam zuzuhören. In dieser Welt voller Unsicherheit zählt nur die Gegenwart. Es wäre sinnlos zu sterben, wenn niemand etwas von dir hält. Lügen und Unaufrichtigkeit schaden dir. Das liegt daran, dass sie dem Eigennutz dienen.
Es bringt dir zwar keinen Profit, anderen die Führung zu überlassen, Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen, dich höflich zu benehmen und demütig zu sein. Aber wenn du Dinge zum Wohl anderer tust und auch die Menschen, denen du schon oft begegnet bist, behandelst, als würdest du sie zum ersten Mal kennen lernen, dann wirst du keine schlechten Erfahrungen machen. Für Ehemänner und Ehefrauen gilt hier das Gleiche. Wenn du dir am Ende genauso viel Mühe gibst wie am Anfang, dann sollte es keine Missstimmungen geben.
Von einem bestimmten Priester wird behauptet, er könne mittels seiner Klugheit alles erreichen. Kein anderer Priester könne sich mit ihm messen.
Offensichtlich gibt es niemanden, der die Dinge so zu beurteilen vermag, wie es wirklich sind.
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Für einen Krieger ist es ehrenvoller, für seinen Herrn zu sterben, als den Feind zu erschlagen. Sato Tsugunobus Treue ist hierfür ein leuchtendes Beispiel.
Sato Tsugunobu: ein Krieger, der tödlich verwundet wurde, als er Pfeile abwehrte, die seinem Herrn Yoshitsune galten
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Als ich jung war, führte ich ein „Tagesbuch der Reue“ und versuchte, alle meine Fehler Tag für Tag aufzuschreiben. Aber es gab keinen Tag, an dem ich nicht 20 bis 30 Einträge hatte. Da das kein Ende nahm, gab ich auf. Sogar noch heute, wenn ich am Abend den Tag an mir vorbeiziehen lasse, gibt es keinen Tag, an dem mir nicht ein Schnitzer unterläuft. Leben, ohne Fehler zu machen, ist schlichtweg unmöglich. Aber das ist etwas, woran Leute, die sich auf ihre Intelligenz verlassen, keinen Gedanken verschwenden.
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Mein Vater sagte: „Wenn man etwas vorliest, ist es am besten, aus dem Bauch heraus zu lesen. Wenn man mit dem Mund liest, wird die Stimme bald versagen.“
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Es ist gefährlich, in guten Jahren stolz und leichtsinnig zu werden. Nur wer vorsichtig bleibt, wird auch in unruhigen Zeiten überleben. Ein Mensch, der in guten Zeiten Karriere macht, wird für schlechte Zeiten nicht gerüstet sein.
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Meister Ittei sagte: „In der Kalligraphie bedeutet es einen Fortschritt, wenn Papier, Pinsel und Tinte sich im Einklang befinden.“ Dabei scheint das so gut wie unmöglich zu sein!
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Der Meister nahm ein Buch aus seiner Hülle. Als er es öffnete, entströmte dem Buch der Duft von trocknenden Kleeblätter.
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Was man gemeinhin Großzügigkeit nennt, ist in Wirklichkeit Mitgefühl. Im Shin´ei steht geschrieben: „In den Augen eines Mitfühlenden gibt es niemanden, der keine Gnade findet. Jemand, der gesündigt hat, ist sogar noch mehr zu bedauern.“ Das Herz ist unermesslich groß. In ihm ist Platz für alle. Dass wir noch immer die Weisen der drei alten Reiche verehren, liegt daran, dass wir ihr Mitgefühl noch heute spüren.
Was auch immer du tust, es sollte zum Wohle deines Meisters und deiner Eltern geschehen, zum Wohle aller Menschen und zum Wohle der Nachwelt. Die Weisheit und der Mut, die aus Mitgefühl erwachsen, sind echte Weisheit und echter Mut. Wer mit Mitgefühl straft oder aus Mitgefühl handelt, der ist stark und gerecht. Zum eigenen Wohl zu handeln ist oberflächlich, selbstsüchtig und wird bestraft. Ich habe schon vor einiger Zeit verstanden, was Weisheit und Mut bewirken. Aber erst jetzt beginne ich zu begreifen, was Mitgefühl bewirkt.
Fürst Ieyasu sagte: „Die Basis, um ein Land in Frieden zu regieren, ist Mitgefühl. denn wenn ich die Menschen als meine Kinder betrachte, dann werden sie mich als ihren Vater sehen.“ Ist es nicht so, dass die Begriffe „Gruppen-Vater“ und „Gruppen-Kind“ [d.h. Gruppenführer und Gruppenmitglied] entstanden sind, weil sie zueinander in einer harmonischen Vater-Kind-Beziehung stehen?
Fürst Naoshiges Ausspruch: „Ein Nörgler sollte von seinen Kameraden bestraft werden“ entspringt seinem Mitgefühl. Das gilt auch für seinen Satz: „Prinzipien stehen über der Vernunft.“ Er empfahl uns voller Wärme, unser Mitgefühl zu verstärken.
Shin´ei: „Der Gesang der Götter“, gefunden in einem Buch der späten Kamakur-Epoche (1249-1383) – mit dem Titel „Gukenshu“
Die drei alten Reiche waren, Indien, China und Japan. Die Weisen sind die Begründer des Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus
Beide Zitate entstammen den 21 Geboten, die bei Naoshige zu Hause an der Wand hingen. Das Letztere lautet vollständig: „Das Gesetz wird von den Untergebenen gemacht. Es gibt Prinzipien, die über der Vernunft stehen.“
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Der Priester Tannen sagte: „Ein Gefolgsmann, der nur auf seine Schlauheit baut, wird es nicht weit bringen. Allerdings gibt es auch kein Beispiel für einen Dummkopf, der Karriere gemacht hat.“
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Mein Vater vertrat folgende Ansicht:
Wer jung ist, kann durch homosexuelle Handlungen große Schande über sich bringen. Da niemand sonst die jungen Männer über diese Gefahren unterrichtet, werde ich es tun.
Sowohl Mann als auch Frau fühlen sich zu einem einzigen Partner hingezogen. Alles andere ist Prostitution. Von Ihara Saikaku stammt ein berühmter Satz: „Ein Jüngling ohne einen älteren Liebhaber ist wie eine Frau ohne Ehemann.“ So eine Beziehung ist allerdings nicht ungefährlich.
Ein junger Mann sollte einen älteren Mann mindestens fünf Jahre prüfen. Wenn er sich dann über seine Absichten im Klaren ist, sollte er trotzdem vorsichtig bleiben. Ein wankelmütiger Mensch wird sich auf eine Beziehung nicht vollständig einlassen und irgendwann den Geliebten wieder verlassen.
Erst wenn es beiden gelingt, sich ganz dem anderen zu öffnen, wird das Misstrauen überflüssig. Aber wenn dein Partner dich betrügt, solltest du die Beziehung entschlossen beenden. Falls er nach dem Grund fragt, solltest du ihm eine Antwort verweigern. Wenn er trotzdem weiter in dich dringt, solltest du ihn erschlagen.
Auch der ältere Mann sollte sich über die Motive des Jüngeren Klarheit verschaffen. er hat Gewissheit, wenn der junge Mann hingebungsvoll ist und fünf oder sechs Jahre lang treu bleibt.
Aber was du auch tust, du solltest immer dem Weg des Kriegers folgen.
Hoshino Ryotetsu war der erste bekennende Homosexuelle in unserer Provinz. Obwohl viele Menschen zu ihm kamen, um seinen Rat einzuholen, wies er keinen einzigen ab. Sein Gefolgsmann Edayoshi Saburozaemon verstand seinen Herrn am ehesten. Einmal, als er seinen Meister nach Edo begleitete, fragt Ryotetsu ihn: „Was weißt du über die Homosexualität?“
Saburozaemon erwiderte: „Sie ist süß und bitter zugleich.“ Ryotetsu war mit dieser Antwort zufrieden und sagte: „Du musst lange und viel gelitten haben, um so etwas sagen zu können.“
Einige Jahre später fragte jemand Saburozeamon, was er damit gemeint habe. Er antwortete: „Dich einem anderen Mann mit Leib und Seele hinzugeben ist das Grundprinzip der Homosexualität. Tust du das nicht, wird sie zum Anlass von Schande. Aber wenn du es tust, hast du nichts mehr, was du deinem Meister geben kannst. Aus diesem Grund ist die Homosexualität süß und bitter zugleich.“
Shikibu rät den Kriegern davon ab, ihr Leben zweigleisig zu führen. Sie sollen ganz ihren Herrn ergeben sein, unabhängig von ihrem Liebesleben.
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Bevor du 40 Jahre alt bist, sollten Vorsicht und Vernunft Fremdwörter für dich sein. Stürze dich ins Leben! Je nachdem, welchen Rang du bekleidest, ist auch noch mit über 40 deine Kraft gefragter als dein Verstand.
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Kürzlich berichtete jemand, der auf dem Weg nach Edo war, in einem ausführlichen Brief über das Gasthaus, in dem er die erste Nacht verbracht hatte. Wenn er im Dienst war, befasste sich dieser Mann nie mir solchen Dingen. Sein Brief machte deutlich, wie ungewöhnlich aufmerksam er seine Umwelt beobachtete.
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Wenn du einmal beschlossen hast, jemanden zu töten, dann solltest du nicht mehr zögern. Dein Mut könnte dich verlassen, du könntest deine Chance verpassen und würdest versagen. Der Weg des Kriegers verlangt schnelles Handeln. Am besten ist es, sich furchtlos in den Kampf zu stürzen.
Als ein Meister auf dem Weg zu den Sutra-Lesungen im Jissoin in Kawakami war, betrank sich einer seiner Gefolgsleute auf der Fähre und begann einen Seemann zu beschimpfen. Als sie anlegten, zog der Gefolgsmann sein Schwert. Daraufhin verpasste ihm der Seemann mit einem Stab einen Schlag auf den Kopf. Augenblicklich umringten alle Seeleute den Gefolgsmann und machten Anstalten, ihn mit ihren Ruderpinnen zu erschlagen. Der Meister tat jedoch, als ginge ihn das nichts an, und ging von Bord. Daraufhin lief ein anderer Gefolgsmann zurück und entschuldigte sich bei den Seeleuten. Danach beruhigte er seinen Kollegen und brachte ihn nach Hause. Am selben Abend erfuhr der Gefolgsmann, der betrunken gewesen war, dass man ihn entlassen hatte.
Versagt hat der Meister, der es versäumte, seinen betrunkenen Gefolgsmann zu Ordnung zu rufen, als sie noch auf dem Boot waren. Abgesehen davon bestand für den Gefolgsmann, nachdem er den Schlag auf den Kopf erhalten hatte, kein Grund mehr, sich zu entschuldigen. Der Meister hätte, um die Situation zu retten, sowohl seinen Gefolgsmann als auch den Seemann erschlagen müssen.
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Der Mut der Männer aus früheren Zeiten war groß. Im Alter zwischen 13 und 60 Jahren war für sie das Schlachtfeld ihr Zuhause. Aus diesem Grund versuchten ältere Männer, ihr Alter zu verbergen.
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Fürst Naoshige sagte: „Ob Eltern gut oder schlecht waren, lässt sich am Verhalten ihrer Kinder ablesen.“ Andererseits hat ein Kind die Pflicht, sich so zu benehmen, dass auf seine Eltern ein möglichst gutes Licht fällt.
Es ist schlimm, wenn eine Familie ein Kind nur aus Geldgründen weggibt. So etwas ist schlicht und ergreifend unmoralisch. Aber es ist der Gipfel an Unverschämtheit, wenn diese Handlungsweise damit gerechtfertigt wird, dass sonst die anderen Familienmitglieder verhungert wären.
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Als Nakano Shogen Seppuku begangen hatte, versammelten sich die Mitglieder seiner Gruppe in Oki Hyobus Haus und zogen über ihn her. Hyobu tadelte sie mit folgenden Worten: „Man sollte nach dem Tod eines Menschen nicht schlecht über ihn sprechen. Besonders, wenn dieser Mensch verurteilt wurde, verdient er unser Mitleid. Es ist unsere Pflicht als Krieger, sein Andenken hochzuhalten. Es besteht für mich kein Zweifel, dass Shogen in 20 Jahren als ein treuer Gefolgsmann gelten wird.“ Dies sind die Worte eines reifen Mannes.
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Rüstung und Waffen zur Schau zu stellen, ist schön und gut, aber es reicht völlig, wenn die Ausrüstung vollständig ist. Fukabori Inosukes Ausrüstung ist ein gutes Beispiel. Männer mit hohem Rang und mit vielen Gefolgsleuten brauchen außerdem Geld für ihre Feldzüge. Es heißt, Okabe Kunai habe vor einem Feldzug jedem seiner Männer einen mit Namensschild versehenen Geldbeutel ausgehändigt, der die persönlichen Ausgaben der Männer deckte. Das war sehr weise. Männer von niederem Rang, denen es an Geld für die passende Ausrüstung fehlt, sollten sich an ihren Gruppenführer wenden. Damit sie den Mut aufbringen, ist es nötig, dass der Gruppenführer seine Männer gut kennt. Männer, die direkt dem Meister untersteht und ihn begleiten, sollten keinen Extrasold bekommen. Zur Zeit der Sommermanöver bei Osaka kam jemand mit zwölf Monme feinsten Silbers zu Meister Taku Zusho und ritt mit ihm fort. Schlimm ist nicht , dass er früher abreiste, sondern dass er es aus Geldgründen tat. Ich halte es für besser, Geld mit Bedacht zu verteilen.
Monme: eine Gewichtseinheit, entspricht 3,75 Gramm.
Quelle: Uni Potsdam